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 Di, 15. Dez. 2020   v.d.Goltz

Nachtrag zur Prüfungsphase des 1. Blocks

Liebe Studierende,

nachdem Sie und wir die verbliebenen zwei Prüfungstage der laufenden Woche ohne nennenswerte Ausfälle hinter uns gebracht haben, möchten wir uns vor dem Lockdown und den hoffentlich auch für Sie erholsamen Feiertagen noch einmal in eigener Sache an Sie wenden.

Nachdem am Sonntagmittag der bundesweite Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen ab dem 16.12.2020 verkündet wurde, haben wir uns an der MSM noch am Sonntag dazu entschieden, die Maßgaben sofort umzusetzen und die für den 16. und 18.12. geplanten Prüfungen abzusagen. Damit haben wir unter dem Zeitdruck der kurz bevorstehenden Prüfungswoche die konkrete Umsetzung der politischen Maßgaben vorweggenommen: Ab morgen gilt in NRW eine neue Coronaschutzverordnung, die an Hochschulen nur noch solche Präsenzprüfungen zulässt, die „aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht auf einen Zeitpunkt nach dem 10. Januar 2021 verlegt werden können oder [deren] Verlegung den Prüflingen nicht zumutbar ist“ – Sie werden zugeben, dass diese Kriterien für unsere Midterm-Klausuren nicht erfüllt sind.

Unsere Entscheidung zeigt wieder einmal, dass wir an der MSM durchaus gut darin sind, so früh wie möglich die richtigen Schlüsse aus aktuellen Entwicklungen zu ziehen, passende Maßnahmen einzuleiten und zu kommunizieren. Diejenigen von Ihnen, die über Freunde und Bekannte von Studienerfahrungen aus anderen Hochschulen hören, werden wissen, dass dies bei Weitem nicht selbstverständlich ist: Während Sie an der MSM ein weitgehend kompakt durchstrukturiertes Sommersemester durchlaufen konnten, warten anderenorts Studierende immer noch auf Nachholtermine für Prüfungen, die im Sommersemester ausgefallen sind. Sie konnten und können sich darauf verlassen, dass die Entscheidungsträger unserer Fakultät jederzeit die aktuelle Lage, das Wohl der Studierenden und Kollegen sowie die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im Blick haben und versuchen, daraus zum jeweiligen Zeitpunkt die bestmögliche Lösung zu entwickeln.

Dem steht entgegen, dass sich scheinbar ein beachtlicher Teil von Ihnen dazu berufen fühlt, bei sich androhenden Änderungen Ihrer Pläne – und dies kann in der Pandemie schon mal geschehen – die Entscheidungsträger mit zahllosen eMails zu überhäufen, um Einfluss zu nehmen, eigene Befindlichkeiten kundzutun, Informationen vorzeitig zu bekommen oder Gerüchte weiterzutragen. So durften allein Herr Breithecker, Herr von der Goltz und Herr Krebs in den 36 Stunden ab Sonntag früh gut 600 eMails beantworten. Sie wissen, dass es eines unserer Kommitments an der MSM ist, dass wir für unsere Studierenden immer erreichbar sind und uns um schnelle Antworten bemühen, aber auch wir haben Grenzen – einige unter uns hatten seit März weder ein richtiges Wochenende noch einen richtigen Urlaubstag, da wir sehr viel Aufwand betreiben müssen, um „den Laden für Sie am Laufen zu halten“. Bevor Sie das nächste Mal in einer unsicheren Situation zur Tastatur greifen, denken Sie deshalb bitte an folgendes:

  • Wir haben immer das Wohl aller Studierenden im Blick und viel Erfahrung darin, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Sie zügig zum Studienerfolg zu bringen. Sie brauchen uns i.d.R. nicht darüber zu informieren, was „die Studierenden wollen“ – das macht die Fachschaft für Sie, die Sie genau dafür gewählt haben.
  • Wenn jemand in einem sozialen Netzwerk anregt, dass „wir alle jetzt mal der Frau von der Goltz eine eMail schreiben, wo drinsteht, dass…“ – den Aufwand können Sie sich und uns sparen. Wir nehmen auch die erste eMail schon ernst und brauchen nicht die gleichen, reinkopierten Argumente 30 mal zu lesen.
  • Sobald wir valide Informationen zu für Sie relevanten Themen haben, werden wir diese so schnell es geht (also auch am Wochenende, nachts usw.) über unsere Website bekanntmachen. Auf Anfragen wie „können Sie mir vielleicht schon mal was dazu sagen“ können Sie also gern verzichten, weil sie sowieso keinen Informationsgewinn bringen. Dies gilt auch und insbesondere für die Terminierung der gerade verschobenen Prüfungen und alle damit verbundenen organisatorischen Fragen: Sobald wir schlauer sind, sind Sie es auch!
  • Online-Prüfungen sind nach derzeitigem Stand keine Alternative für Prüfungen mit hohen Teilnehmerzahlen, da es kaum rechts- und datenschutzsichere Optionen zur Identitätsfeststellung und zur Unterbindung von Täuschungsversuchen gibt. Hochschulen, die bereits im Sommer in größerem Stil auf Online-Prüfungen gesetzt haben, stellen deren Gültigkeit auf Grund umfangreicher Betrugsversuche und technischer Unsicherheiten vermehrt in Frage und versuchen eher wieder, andere Konzepte umzusetzen. Und auch hier gilt: Sie brauchen uns nicht auf die Option von Online-Prüfungen hinzuweisen. Wir wissen, dass es sowas gibt, haben die Möglichkeiten eruiert, lassen uns von anderen Akteuren beraten und würden entsprechende Formate auch einsetzen, wenn es sinnvolle Lösungen gäbe (oder vielleicht geben wird).

Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Hinweise bei der künftigen Kommunikation beherzigen könnten. Die Pandemie wird uns auch in 2021 begleiten und von uns allen weitere Anstrengungen fordern. Uns ist bewusst, dass Sie dies täglich vor große Herausforderungen stellt, aber die Fakultät eben auch – auf beiden Seiten steigt dadurch das Frustpotenzial. Nur in produktiver Zusammenarbeit, in der wir uns alle auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren können, werden wir die Herausforderungen des nächsten Jahres ohne allzu große Reibungsverluste meistern können.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien für die Feiertage Gesundheit und Erholung, damit Sie guten Mutes auf ein Neues ins Studium einsteigen können!

Ihre Mercator School of Management